Kapverden sollen ein Drehkreuz werden

Die staatliche TACV geht unter und aus ihr entsteht eine neue Fluggesellschaft mit ausländischen Investoren: Cabo Verde Airlines. Ziel der isländischen Investoren ist es, die Kapverden zu einem Drehkreuz aufzubauen. Kann das gutgehen? Eine Analyse.

Adeus TACV! Olá CVA!

Die TACV sollte bereits seit einigen Jahren verkauft werden. Immer wieder kam es zu Verzögerungen und die Kosten für den Betrieb explodierten. Für den Staat wurde die TACV immer mehr zur Belastung. Auch das Personal wurde immer wieder unruhig und es gab immer wieder Streiks bzw. Arbeitsniederlegungen.

Um dieses Dilemma zu lösen, suchte der Staat nach Spezialisten. Mit der Icelandair wurde 2017 ein Partner verpflichtet. Für zunächst ein Jahr übernimmt die Icelandair das Management soll und das Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen. Was kam, war eine Schrumpfkur. Bis auf ein Flugzeug wurden alle Flugzeuhe außer Dienst gestellt. Die Folge war, dass es keine Inlandsverbindungen mehr gab. Weiterhin war das Ergebnis des knapp 1 Millionen Euro teuren Beratungsauftrags, die Kapverden zu einem Drehkreuz im Mittelatlantik auszubauen.

Das neue Management übernahm nach einem Jahr auch Anteile an der TACV und die Fluggesellschaft wurde umbenannt zur neuen Cabo Verde Airlines. Somit ist der Staat nicht mehr Eigentümer und auch kein Anteilseigner mehr: 51% bekam die Icelandair, 39% in Streubesitz und 10% wurden dem Personal übertragen.

Die neuen Investoren

Die neuen Investoren haben mit einem Anteil von 51% einiges vor. Zunächst soll der Businessplan umgesetzt werden. Dieser sieht vor, weitere Flüge ins Ausland zu identifizieren. Viele Kapverdianer leben im Ausland und dieses Potential soll ebenfalls ausgenutzt werden. Außerdem sollen neue Flugzeuge beschafft und weitere Ziele hinzukommen.

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Flugverbindungen

Mittlerweile bedient die Cabo Verde Airlines in Europa vier, in Afrika drei, in Nord- und Südamerika insgesamt sechs Ziele. Weitere Ziele sollen hinzukommen. Außerdem werden Verkaufsbüros in den Ländern betrieben.

Drehkreuzträume

Zentral im neuen Businessplan ist der Aufbau eines Drehkreuzes. Erfahrung beim Aufbau eines Drehkreuzes hat das neue Management auf dem eigenen Heimatmarkt bereits und der Erfolg lässt sich sehen: Waren in Island im Jahr 2009 1,87 Mio. Passagiere gezählt worden von denen knapp 400.000 Transitgäste waren, haben sich die Zahlen 2018 auf knapp 10 Mio. bzw. knapp 3,8 Mio vervielfacht (siehe PDF Isländisches Statistikamt). Island profitiert von seiner entlegenen Lage im Atlantik und kann so insbesondere Nordamerika bis nach Alaska bedienen. Dabei werden die Flugzeiten pro Flugzeug so optimiert, dass mindestens zwei Flüge mit einem Flugzeug pro Tag möglich sind. Der Erfolg in Island und die Erfahrungen sorgen nun auch auf den Kapverden für Ausbaubau- und Drehkreuzträume.

Historische Dimension

Die Lage im Atlantik, zwischen den Kontinenten zu liegen wurde bereits in der Vergangenheit genutzt. Während des Kalten Krieges landeten auf Sal sowjetische Tupolew Maschinen und für das Space Shuttle war der Flughafen ein möglicher Notlandeplatz.

Als Postflugzeuge aus Europa kommend nach Südamerika flogen, wurde auf Sal gerne betankt. So wirkt die Start- & Landebahn auf Sal heute mit über 3000 Metern überdimensioniert. Auch war Luftpost der Grund für den Bau des Flughafens auf Sal.

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Zusammenfassung

Auch sprechen Effizienzgründe für ein Drehkreuz. Die Flugzeuge können länger am Tag in der Luft bleiben und mehr Ziele ansteuern. Das Netzwerk wird weiterhin engmaschiger. Icelandair hatte das bereits auf dem Heimatmarkt bewiesen und verbindet effizient Nordamerika und Europa.

Außerdem sind die Kapverden politisch stabil und mit dem korrupten afrikanischen Kontinent nicht vergleichbar. Diese politische Stabilität hilft, Investoren anzulocken.

Weiterhin investiert die Regierung in die Zukunft: Investoren werden in den aufstrebenden Touristmus gelockt und der Staat investiert massiv in die Bildung seiner Bevölkerung.

Das Fluggastpotential setzt sich zusammen aus im Ausland lebenden Kapverdianern, nahezu 300.000 leben im Ausland, aus Touristen, der Tourismus hat aktuell enorme Wachstumsraten und dem Transitgast. Insgesamt alles positive Indikatoren.

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